Dr. Peter Brodde

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Für unsere Übersicht werden 3 Epochen unterschieden:

  13 bis 16. Jh. (45%)

  17. und 18. Jh. (25%)

  19. und 20. Jh. (30%)

Anmerkung: Prozentzahlen in Klammern beziehen sich auf die Gesamtzahl der erfassten Kirchen.

Baustile der Kirchen

Mit der deutschen Besiedlung des Gebietes begann auch der Kirchenbau im 13. Jh.. Nur sehr wenige Bauten liegen vor dieser Zeit (12. Jh. Wildberg, Wusterhausen).

Die älteren Kirchen wurden häufig umgebaut, so dass von der ursprünglichen Bausubstanz nur noch wenig erhalten blieb. Nicht selten ersetzen Neubauten die Vorgängerkirche, die durch Brände, kriegerische Zerstörungen oder schlicht wegen Baufälligkeit nicht mehr aufgebaut wurde.

 

Backsteinkirchen

Stadtkirche Wittstock

Stadtkirche Wittstock (13. Jh.)

 

Feldsteinkirchen des 13. Jh.

Dorfkirche Drewen

Dorfkirche Drewen (2. Hälfte 13. Jh.)

 

Feldsteinkirchen des späten Mittelalters

Dorfkirche Wulfersdorf

Dorfkirche Wulfersdorf (Anfang 16. Jh.)

13. bis 16. Jahrhunderts

Es handelt sich um mittelalterliche (Romanik, Gotik) Backstein- und Feldsteinbauten von Klöstern, alten Stadtkirchen und Dorfkirchen.

Kriege (14./15. Jh. u. Dreißigjähriger Krieg) und Stadtbrände zerstörten die alte Bausubstanz. Umbauten und Erneuerungen veränderten das Aussehen.

Nicht alle Orte, die sich zur Stadt entwickeln sollten, haben das auch geschafft. In einigen Dörfern finden wir darum auch etwas sehr groß geradene Kirchen (Alt Krüssow).

Die Dorfkirchen der Gründungszeit wurden als einfache rechteckige Saalbauten, häufig noch ohne Turm, als Fachwerk- und Feldsteinbauten angelegt. Von den Fachwerkkirchen dieser Zeit ist nichts mehr erhalten.

Es gibt auch die Meinung, dass die Kirchtürme, falls sie überhaupt angelegt wurden, ursprünglich bevorzugt Osttürme waren - "damit die Glocken besser gehört werden konnten". Im Gebiet ist aber nur noch eine Kirche mit Ostturm erhalten - die Dorfkirche von Herzsprung.

Erst ab ca. dem 16. Jh. errichtete man sehr massive Turmbauten, vielleicht auch als Folge der vorangegangenen Kämpfe, die auch eine Schutzfunktion für die Bewohner hatten. Diese recht beeindruckenden Bauten werden in manchen Quellen auch als "Wehrkirchen" bezeichnet – zum Ärger einiger Historiker, die diesen Begriff anders definieren.

Ab dem 17. Jh. wurden viele Kirchen barock umgebaut, verbunden mit Restauration bzw. Neubau nach den großen Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges. Das betrifft insbesondere die Eingangspforten/Türen, Vergrößerung der Fenster, Giebelbauten. – Das ist bei fast allen Feldsteinbauten dieser Zeit der Fall. Es gibt nur wenige Ausnahmen.

Die erste Kirchen aus der Zeit des Beginns der deutschen Besiedlung im 13. und 14. Jh. sind durch fünfseitig, regelmäßig behauene Feldsteine, die in gleichförmigen Schichten verbaut wurden, gekennzeichnet.

Aber schon im 14. Jh. veränderte sich die Bauweise - die Feldsteine wurden nur noch einseitig geglättet. Das Mauerwerk besteht aus unterschiedlich großen Steinen, die nicht mehr lagig verbaut werden konnten. Größere Zwischenräume zwischen den Feldsteinen wurden mit Ziegelbruch gefüllt. Diese Bauweise reicht bis ins 17. Jh..

 

Fachwerkkirchen

Dorfkirche Schönebeck

Dorfkirche Schönebeck

17. und 18. Jahrhunderts

Die großen Schäden des Dreißigjähringen Krieges und die beginnende Neubesiedlung des Landes führten zu zahlreichen Neubauten.

Fachwerkkirchen ließen sich schnell und kostengünstig bauen. Sie bestimmten den Bau im 17. Jh.. Barocke und klassizistische Putzbauten dominieren im 18. Jh..

Ab dem 18. Jh. kam es auch vereinzelt zu Feldsteinbauten. Die Feldsteine wurden allseitig sauber behauen und verbaut – aber nicht mehr in klar abgegrenzten Lagen. Beispiel: Dorfkirche Baumgarten.

Erste klassizistische Bauten treten ab 1780 auf.

Klassizismus (1780 -1840)

Dorfkirche Flecken Zechlin

Dorfkirche Flecken Zechlin

Barock

Dorfkirche Babitz

Dorfkirche Babitz

 

Historismus

Dorfkirche Dranse

Dorfkirche Dranse (Neoromanik)

19. und 20. Jahrhunderts

Anfang des 19. Jh. (ca. 1840) endet der Klassizismus. Die meisten Kirchenbauten sind dem Historismus zu zuordnen - u.a. Neoromanik (sehr häufig rote Ziegelbauten), Neogotik (hier werden neben Ziegeln auch Feldsteine - regelmäßig behauen, aber nicht lagig angeordnet - verbaut).

Im 19. Jh. wurden von Schinkel und seinen Schülern die "Preussischen Normalkirchen" entwickelt - grundsätzliche Baukonzepte, um kostengünstig Kirchen - mit und ohne Turm - zu bauen (Krangen, Netzeband, Wuthenow, siehe auch Schinkels Kirchen in der Mark).

Ab der Wende zum 20. Jh. enstehen neben modernen Bauten auch ziemlich romantisch anmutende "Märchenbauten" (Wallitz, Katerbow).

Dorfkirche Wallitz

Dorfkirche Wallitz

Dorfkirche Rohrlack

Dorfkirche Rohrlack (Neogotik)

Moderne Bauten

Dorfkirche Pfalzheim

Dorfkirche Pfalzheim

 

Dorfkirche Wallitz

Dorfkirche Krangen (preuss. Normalkirche, ohne Turm)

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Aktualisiert: 21.04.2014